E2-Junioren : Spielbericht

Tor-Feuerwerk in Berlstedt – Last-Minute-Elfer entscheidet Krimi

Berlstedt. Sonne, 17 Grad, ein laues Lüftchen – eigentlich perfektes Fußballwetter auf dem Oskar-Leine-Sportplatz. Doch was die Zuschauer am Samstagmorgen erlebten, war kein lockeres Kicken, sondern ein Nervendrama mit offenem Schlagabtausch.

Schon nach vier Minuten jubelte Berlstedt: Ein Stellungsfehler in der Blankenhainer Abwehr, der Ball zappelte im Netz – 1:0! Doch die Antwort kam postwendend: Karl Siebert nutzte einen Patzer des TSV-Keepers und staubte cool zum 1:1 ab (6.). Aber Berlstedt legte wieder sofort nach – die Zehn der Hausherren hatte alleine vor dem Tor alle Zeit der Welt und stellte auf 2:1.

Was dann folgte, war Fußball-Wahnsinn im Minutentakt. Blankenhain drehte auf, spielte mutig nach vorn und traf über Till (12.) und Oscar (14.) doppelt. Als Oscar kurz danach noch einen Abpraller eiskalt verwertete, stand es plötzlich 2:4 für Blankenhain. Doch Berlstedt hielt dagegen, verkürzte prompt und musste gleich darauf das nächste Gegentor schlucken – Joker Matheo brauchte nur zwei Minuten auf dem Platz, um das 3:5 zu markieren. Ein Eigentor nach einer Ecke brachte sogar das 3:6 für Blankenhain (22.).

Dann Pause – und die Hoffnung, die wilde Fahrt würde sich beruhigen. Doch Fehlanzeige! Berlstedt kam zurück wie ein Boxer nach einem Wirkungstreffer. Die Nummer 9 drückte zum 4:6 ein (28.), nur vier Minuten später stand es 5:6. Jetzt wurde es ruppiger, die Zweikämpfe härter, die Emotionen kochten.

Blankenhain verteidigte leidenschaftlich, Keeper Linus rettete mehrfach in höchster Not – doch die Kräfte schwanden. In der 47. Minute der Schock: ein satter Fernschuss, 6:6! Das Spiel völlig gekippt, die Moral von Blankenhain wackelte.

Dann die heißeste Szene der Partie: In der Nachspielzeit gab’s Neunmeter für Berlstedt. Der Schütze verwandelte eiskalt zum 7:6-Endstand – Blankenhain geschlagen, obwohl man zwischenzeitlich mit drei Toren vorn lag.

Trainerstimme: Ich bin nicht enttäuscht von meinen Jungs – die haben alles gegeben. Aber ohne Schiedsrichter solche Spiele laufen zu lassen, das geht einfach nicht. Da bleiben zu viele strittige Szenen ungesühnt.

Ein bitterer Nachmittag für Grün-Weiß Blankenhain. Aus einem Fußballfest wurde ein Krimi mit schmerzhaftem Ende.